PM Klimastreik am 3. März auch in Stuttgart

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Für Mobilitätswende – statt Mobilitätswende rückwärts!

Die Bürgerbewegung gegen Stuttgart 21 unterstützt die Klima-Demo von „Fridays for Future“ in Stuttgart am kommenden Freitag. Gemeinsam mit den „Fridays“ haben Stuttgart 21-Gegner*innen für den Erhalt Lützeraths demonstriert. Und gemeinsam mit ihnen gehen sie jetzt auf die Straße gegen den Mobilitätswende-Blockierer Bundesverkehrsminister Wissing. „So, wie Wissing den Bau von Autobahnen und Bahnprojekten beschleunigen will, führt das zu mehr Autoverkehr und klimaschädlichen Bahn-Großprojekten, statt zu einem Umstieg vom Auto auf die Bahn und zu den vielen kleinen, aber notwendigen, klimapolitisch sinnvollen Bahn-Ertüchtigungsmaßnahmen“, so Bündnissprecher Martin Poguntke.

Wenn wir im bundesweiten Klimastreik bezahlbare und saubere Mobilität fordern, dann heißt das in Stuttgart besonders: Raus aus der Wachstumshybris! Abkehr vom Bahnverschlechterungs- und Immobilienprojekt Stuttgart 21! „Eine Reduzierung der Bahnhofskapazität um 40 Prozent, weitere 45 Kilometer CO2-intensiver Tunnelbau mit sogenannten Ergänzungsprojekten, mindestens 10-jährige Gäubahn-Unterbrechung mit Abkoppelung der Panoramastrecke vom Hauptbahnhof, Förderung des Flugverkehrs durch einen extra S21-Flughafenbahnhof, der Zubau der Frischluftschneise Rosenstein – alles das sind S21-Klimasünden, die im Interesse der kommenden Generationen tabu sein müssen.

Das Aktionsbündnis lädt zur Demo von Fridays for Future am Freitag, 3. März, 14 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart ein.

Nachtrag zur Bürobesetzung bei Grünem Stuttgarter Baubürgermeister

Ehre, wem Ehre gebührt! Die Performance SLEEPY REBELS ON TOUR ist in Idee und Ausführung das Verdienst von Extinction Rebellion Stuttgart. Ironisch thematisiert die Aktion (Video) die klimapolitische Schlafmützigkeit des Grünen Baubürgermeisters in vielen seiner Zuständigkeitsbereiche, v.a. beim nach wie vor trostlosen städtischen Radverkehr. Kritisiert wurde auch Pätzolds starrsinniges Festhalten an der Bebauung des Rosensteinareals, die die Erhitzung der Stadt eskalieren würde und zur jahrelangen Unterbrechung der Gäubahnverbindung nach Stuttgart führen würde. Das Aktionsbündnis hat die Aktion mit viel Sympathie begleitet, war aber nicht ihr Urheber, wie fälschlich in vielen Medien berichtet.

Kontakt XR Stuttgart:
Yvonne Sauter 0176 401 331 02, Twitter: @
xrStuttgart

Kontakt Aktionsbündnis:
Martin Poguntke, 0151 403 602 56
Werner Sauerborn, 0171 320 98 01

„Kohle bleibt unten, Bahnhof bleibt oben und Autobahnpläne bleiben Makulatur!“

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Werner Sauerborn auf Friday-Demo 3. Feb. 2023, Marktplatz Stuttgart

Liebe Freundinnen und Freunde!

Die meisten Reden beginnen ja etwa so: „Vielen Dank für die Einladung, dass ich bei Euch reden darf“. Ich freu mich zwar auch über die Einladung, aber ich meide dieses „Ihr Klimaaktivist*innen“ und „wir S21-Gegner*innen“, weil wir auch von Anbeginn Klimaaktivist*innen sind – von den Parkbesetzungen gegen das Fällen dieser uralten Platanen im Schlossgarten bis heute, wo es bei S21 um noch mehr Wachstumsfetischismus, noch mehr Bodenversiegelung, Tunnelbau, Flugreiseförderung, weniger Artenschutz und weniger Hochwasserprävention geht.
Das Label „Bahnhofsgegner“ verdeckt leider, dass es bei S21 um fast die komplette Palette der aktuell brennenden Klimafragen geht, z.B. um die Frage, dass ein verkleinerter Bahnhof zu mehr Autoverkehr und – logisch – zur Forderung nach mehr Straßenbau führt.

Womit wir beim „Gesetz zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren“ wären.
Krisenzeiten sind die Stunde der Macher, des Hauptsache-schnell, der sog. Deutschlandgeschwindigkeit. Schnell leider vor allem beim Abräumen demokratischer Beteiligungsrechte, die oft genug vor dem größten Unsinn geschützt haben, und schnell beim Abräumen von Klimazielen. So bei Genehmigung und Ausbau der LNG-Terminals, über die Gas, auch aus Fracking, aus aller Welt ins Land befördert wird – eine angeblich nur befristete Rückkehr in den Fossilismus. Und weil man gerade so schön in Schwung ist, will Wissing auch die neue Deutschlandgeschwindigkeit beim Autobahnbau durchdrücken. Ein No-Go, gegen das wir uns mit all unserer Kraft stemmen müssen!

Und dann ist da auch die Rede vom beschleunigten Ausbau des Eisenbahnnetzes. Klingt ja erstmal so allgemein gut. In einem Infotext zu den heutigen Friday-Demos stand dann auch: „Die Beschleunigung von Schienenausbau ist wichtig – der Ausbau von Autobahnen hingegen ist in Zeiten der Klimakrise unnötig und gefährlich”. Letzteres ist klar. Aber Schienenausbau ist nicht an sich richtig. Es gibt sinnvollen, aber auch extrem klimadestruktiven!

In dem klasse Webinar von Fridays am Montag mit Luisa Neubauer, Prof. Knie u.a. sagt Katja Diehl: „Das Allerschlimmste, was man machen kann, ist Tunnelbau. Das ist der größte Emittent schlechthin von CO2!“ – und bezieht sich dabei auf den Lobau-Tunnel, einen geplanten 2 x 8,2 km langen Autotunnel unter Wien, gegen den die Grüne Umweltministerin Gewesseler erfolgreich (gerichtlich gegen ihren Koalitionspartner!) zu Felde zieht. Hiesige Grüne aufgemerkt!

Was für einen Autotunnel gilt, gilt physikalisch natürlich genauso für Eisenbahntunnel – es sei denn, es gibt keine Alternativen und sie machen verkehrlich Sinn. Unter dem Druck der Betonindustrie und vieler anderer verfolgt die DB weiter die Strategie der Rennstrecken mit möglichst vielen Tunneln. In der Klimabilanz muss aber die sog. Graue Energie mit dem exzessiven Einsatz von Stahlbeton einbezogen werden, und der dreimal so hohe Energieverbrauch bei Tempo 300 statt 160, und der viel höhere Materialverschleiß. All das potenziert sich bei Tunneln, und dann noch extrem steilen wie bei S21 und der Neubaustrecke.
Würde man unter Berücksichtigung all dessen die Klimabelastung des gefahrenen Kilometers im geplanten S21-Netz, inklusive Neubaustrecke, ermitteln, dürfte rechnerisch Fliegen und Autofahren klimafreundlicher sein als Bahnfahren. Die Schiene verspielt so ihren klimabilanziellen Vorsprung gegenüber anderen Verkehrsträgern.
S21 steht da für viele solcher Projekte bundesweit. Und bei S21 geht es nicht um 2 x 8,2 km wie beim Lobau-Tunnel, sondern um die schon gebauten knapp 60 km. Weil die an allen Ecken und Enden nicht funktionieren, sollen jetzt weitere 47 km Tunnel dazu gebaut werden – die das Projekt aber auch nicht retten werden. Wir nennen das “S21 Zwo”. Das alles ist verhinderbar und es gibt klimagerechte Alternativen. Aber dazu vielleicht ein andermal.

Ein Wort zum Schluss noch zu den Grünen. Die Erfahrungen, die ihr und wir in Lützerath mit dem faulen Kohlekompromiss unter grüner Regie gemacht haben, war für S21-Gegner*innen ein Déjà-vu!
Wenn die grüne Klimaministerin in NRW sagt, Lützerath müsse wegen der Energiesicherheit (wessen eigentlich?) abgebaggert werden, dann ist das der gleiche Machtopportunismus, den wir bei S21 von Kretschmann, Herrmann, Fritz Kuhn und Pätzold seit Jahren kennen und was Luisa Neubauer im Spiegelinterview kürzlich „das Verkleiden des Schlechten als glorreich“ nannte.

In diesem Sinne:
„Kohle bleibt unten, Bahnhof bleibt oben und Autobahnpläne bleiben Makulatur!“

Werner.sauerborn@t-online.de, twitter: @WernerBorn_

PM: Protestaktion von Klimaaktivist*innen gegen Stuttgart 21

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„S21 – aus der Zeit gefallen“

Mit diesem Banner, das in der vergangenen Nacht am Ausleger eines Baukrans auf der Stuttgarter Königstraße aufgehängt wurde, haben Aktivisten von Extinction Rebellion (XR) gegen den Weiterbau von Stuttgart 21 protestiert. Das Projekt sei klimapolitisch „aus der Zeit gefallen“ und werde mit seinen sogenannten Ergänzungsprojekten „endgültig zum Klimakiller“, wie es in einer Pressemeldung bzw. auf einem bei der Aktion verteilten Flyer heißt (beides s. Anlage)

XR ist eine auf öffentlichkeitswirksame Aktionen ausgerichtete Gruppe der Fridays for Future-Bewegung. Der Frust ist groß in der Klimabewegung über die – nach Glasgow und dem Ampel-Koalitionsvertrag – völlig unzureichenden Klima-Maßnahmen der verantwortlichen Politik. Besonders empörend: die Ignoranz gegenüber den Treibhausgasbelastungen durch den Verkehrsbereich. Hier sei der Weiterbau von Stuttgart 21 „nicht kompatibel mit dem Pariser Abkommen (Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzen)“, heißt es in dem Flyer. Die Gründe werden aufgezählt.

Deshalb fordern die Aktivist*innen, „dass das Infrastrukturprojekt Stuttgart 21 sowie die S21-Ergänzungsprojekte auf ihre Klimaverträglichkeit geprüft und die Bauarbeiten sofort eingestellt werden. Wir unterstützen die Initiative UMSTIEG 21 Plus, die eine klimapolitisch umsetzbare und vermittelbare Alternative zu Stuttgart 21 darstellt. Wir fordern außerdem eine lückenlose Aufarbeitung der Korruptionsvorwürfe gegen Mitarbeiter der Deutschen Bahn.“

Anlässlich der Banneraktion steht das Thema Ziviler Ungehorsam im Mittelpunkt der
592. Montagsdemo, die online am 20. Dezember ab 18h auf „Oben-Bleiben-TV“ übertragen wird: https://www.parkschuetzer.de/videos/. Hauptrednerin die Ärztin Dr. Angelika Linckh.

Kontakt:   Yvonne Sauter (Extinction Rebellion), 0176 411 331 02
Werner Sauerborn (Aktionsbündnis gegen S21), 0171 320 980 1

 

Anlagen: Pressemitteilung und Flyer von XR

Hier das Video von der Aktion.
Hier Bildmaterial von der Aktion:
(hier mehr Fotos und in höherer Auflösung – Passwort: KlimakillerS21)

 

PM: Die drohende Klimakatastrophe erfordert einen radikalen Schnitt auch bei Stuttgart 21 und…

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…erst recht kein zweites S21!

Anlässlich des weltweiten Klimastreiks am kommenden Freitag fordert das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, auf die im Koalitionsvertrag der Landesregierung vorgesehenen sogenannten S21-Ergänzungsprojekte zu verzichten. Sie laufen – mit weiteren 47 km Tunnel – auf ein zweites Stuttgart 21 hinaus. Das gilt auch für den von Verkehrsminister Hermann angestrebten zusätzlichen unterirdischen Kopfbahnhof.

„Wir lassen uns nicht in die Schein-Alternative zwischen entweder einem zu kleinen Tiefbahnhof oder klimabelastenden sogenannten Ergänzungsbauwerken hineinzwingen“, so Bündnissprecher Martin Poguntke. „Es kann nicht ernsthaft ein Milliarden-teurer zusätzlicher Kopfbahnhof unter der Erde gebaut werden, während wenige Meter darüber seit langem ein viel leistungsfähigerer bereits vorhanden ist. Die S21-Verantwortlichen müssen endlich vom alten Betondenken abrücken und ihrer klimapolitischen Verantwortung gerecht werden.“

Auch der „Bilger-Tunnel“ auf den Fildern, ein weiteres klimabelastendes Tunnelprojekt im Rahmen von Stuttgart 21-II, ist ein klimapolitischer Sündenfall. Leistungsfähiger und klimagerechter ist, es bei der bereits bestehenden Gäubahn-Führung über Stuttgart-Vaihingen und die Panoramastrecke zu belassen.

Die Bürgerbewegung gegen Stuttgart 21 versteht sich als Teil der Klimabewegung. Gern und selbstverständlich folgt das Aktionsbündnis daher der Einladung der Stuttgarter Fridays, in der es heißt: „Wir schätzen euch als Organisation ganz besonders, da durch eure Expertise und Zielgruppe Klimagerechtigkeit eine neue und einzigartige Perspektive hinzugefügt wird. Darum bitten wir euch, uns unserem Aufruf zum Global Streik anzuschließen!“

Der Demozug in Stuttgart startet um 12 Uhr im Stadtgarten und endet um 13 Uhr im Oberen Schlossgarten bei der Staatsoper in einer Kundgebung mit einem Klimagerechtigkeitsfestival.

Weitere Updates auf den Social-Media-Kanälen der Fridays
und auf www.fridaysforfuture.de/allefuersklima

Kontakt:   Martin Poguntke, 0151 403 602 56
Werner Sauerborn, 0171 320 980 1