Die Kostenlüge

  • Stuttgarter Nachrichten 26. November 2010 zitieren aus einer Bahnbroschüre aus dem Jahr 2005 (damaliger Bahnchef Hartmut Mehdorn, damalig genannte Kosten 2,8 Mrd. Euro)

    Überschrift "Eine Rechnung, die aufgeht"
    "Stuttgart 21 zählt heute zu den am besten in großer Planungstiefe vorbereiteten Projekten. Aufgrund der allgemeinen Preisentwicklung sowie der aus den Planfeststellungsverfahren gewonnenen Erkenntnisse ergeben sich aktualisierte Kosten. Dabei bestätigt sich die Qualität der Planungen. Es zeigt sich, dass es zu keinen signifikanten Kostensteigerungen kommen wird."

  • Stuttgarter Nachrichten 20. August 2008 zum Kostengutachten des Münchner Büros Vieregg & Rößler, in dem die Kosten für Stuttgart 21 auf mindestens 6,9 Mrd. Euro veranschlagt wurden:

    Ministerpräsident Günther Oettinger. "Diese unsolide und aggressive Desinformation nehme ich nicht hin." Den Bürgern erteilte er den Rat: "Gehen Sie diesen Gegnern nicht auf den Leim."

  • Stuttgarter Nachrichten 02. Dezember 2009 zum gleichen Kostengutachten aus München

    OB Wolfgang Schuster sagte: "Diese Ferndiagnose aus München ist unseriös."

  • Stuttgarter Nachrichten 30. Januar 2010

    Bahnchef Grube zur Einhaltung des Kostenrahmens von maximal 4,5 Milliarden Euro: "Da bin ich sehr, sehr zuversichtlich."

  • Stuttgarter Zeitung 08. Dezember 2010

    Beim Projektstand von inzwischen 3.076 Milliarden Euro.
    Wolfgang Drexler: "Es Sind keine Überraschungen mehr zu befürchten."
    Ein halbes Jahr später räumte Grube in der STZ ein, dass die Baukosten von 3,1 Milliarden Euro nicht zu halten seien. Zugleich definierte er die Summe von 4,5 Milliarden Euro als "Sollbruchstelle" für das Projekt: "Eine andere Zahl würde ich nie akzeptieren."

  • Stuttgarter Zeitung 14. Dezember 2010

    Udo Andriof (CDU + Projektsprecher Stuttgart 21) nach der Schlichtung:
    "Stuttgart 21 ist grundsolide finanziert"

  • Stuttgarter Zeitung 15. Juli 2011

    Der Rechnungshof hatte im Herbst 2008 ermittelt, dass die Kosten allein für Stuttgart 21 "deutlich über 5,3 Milliarden Euro" liegen werden …
    Die Bahn dementierte harsch und sprach seinerzeit von politisch motivierten Schätzungen.

  • Stuttgarter Nachrichten 17. September 2011

    Claus Schmiedel, Fraktionsvorsitzender SPD im Landtag:
    "Das ist ein Bahnprojekt, das sich abhebt von allen anderen in der Republik, ich bin sicher, dass es im Kostenrahmen bleibt."

  • Schwäbisches Tagblatt online 24. September 2011 (Kostenstand Stuttgart 21: 4,088 Milliarden Euro)

    "Eine Punktlandung" sei die neue Berechnung, freute sich SPD-Fraktionschef und S-21-Befürworter Claus Schmiedel, "die befürchtete Kostenexplosion findet nicht statt."

  • Stuttgarter Nachrichten vom 26. September 2011

    Nicole Razavi, verkehrspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion
    "Der Kostenrahmen wird eingehalten, die böswilligen Unterstellungen des Verkehrsministers entbehren damit jeder Grundlage."

  • Stuttgarter Nachrichten 29. September 2011

    Peter Hauk, Fraktionsvorsitzender CDU Landtag
    Hauk hielt den Grünen vor, die Unwahrheit zu sagen: "Sie behaupten dauernd, es gibt Kostensteigerungen. Aber sie legen keine Beweise vor." Die "Fantasie der Grünen zur Verdrehung der Fakten scheint grenzenlos zu sein", sagte Hauk

  • Stuttgarter Zeitung 12. November 2011

    Peter Ramsauer, Bundesminister für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung
    "Für mich gibt es keine ernst zu nehmenden Hinweise darauf, dass die Kosten aus den Fugen geraten. Wir sind innerhalb der Leitplanken, die wir uns gesetzt haben. Alle Hiobsbotschaften, die dazu im Umlauf sind, halten einer seriösen Überprüfung nicht stand."

  • Stuttgarter Nachrichten 14. November 2011

    Rüdiger Grube erwartet von der Volksabstimmung den Befreiungsschlag für Stuttgart 21. "Verschwörungstheorien" der Gegner wie ausufernde Kosten, zu geringe Leistungsfähigkeit des Systems, Gefährdung der Mineralwasserquellen und "Kannibalisierung" anderer Bahn-Ausbauten im Land habe man widerlegt.

  • Stuttgarter Nachrichten 23. Januar 2012

    Technikvorstand der Bahn Volker Kefer räumt in einem Interview ein, dass es schon im Januar 2012 Hinweise darauf gegeben habe, dass der Kostendeckel gesprengt ist.
    "Nach den ersten Vergaben im Januar 2012 hatten wir erste, konkrete Anhaltspunkte für Budgetüberschreitungen."
    Dies war zwei Monate nach der Volksabstimmung und fast ein Jahr bevor es auch offiziell zugegeben wurde. Weder Aufsichtsrat noch Lenkungskreis sind bis dahin darüber informiert worden.

  • Stuttgarter Zeitung 26. Februar 2009 Interview mit Heiner Geißler (CDU, Faktenschlichter Stuttgart 21)

    Frage STZ: "Und wie wird der Streit (S21) enden?"
    Geißler: "Ich weiß nicht. Ich hoffe nicht mit einer Kostenexplosion."